Nachlese: iPhone Developer Conference in Köln

mz, den 4. Dezember 2009
News
News

Am Dienstag und Mittwoch fand in Köln die zweite iPhone Developer Conference statt. Über zwei Tage hinweg drehte sich die Veranstaltung nur um das iPhone, wie man Apps für Apples Mobilplattform entwickelt und wie man möglichst viel Geld mit letzteren verdienen kann.

Aufgrund des großen Andrangs wurde die gesamte Veranstaltung in diesem Jahr in zwei „Tracks“ aufgeteilt, nämlich „Business“ und „Developer“. Zwischen den parallel verlaufenden Vorträgen konnten die Besucher jeweils den gerade für sie Interessanteren wählen.

War 2008 in München noch die Eröffnungskeynote mit dem Titel „Wer braucht die nächsten 2000 Apps“ versehen, so sahen sich in diesem Jahr die Referenten mit einem explodierenden Markt und entsprechend gestiegenem Interesse potenzieller Besucher konfrontiert: Die iPhone Developer Conference war dank früherer Ankündigung trotz Teilnahmegebühren ab 400€ eine Woche vor Beginn ausverkauft.

Neben hochkarätigen Referenten (z. B. Markus Stäuble, dem Autor des iPhone-Entwicklerbuchs „Programmieren fürs iPhone“ oder Ortwin Gentz, CEO von Futuretap) haben sich auch zwischen den Präsentationen neue Kontakte knüpfen lassen. Das Publikum war bunt gemischt: Es waren nicht nur Vertreter von Firmen zur Promotion ihrer Apps vor Ort. Andere Unternehmen schickten Mitarbeiter, um die Möglichkeiten für ihr Business auf der iPhone-Plattform auszuloten, Einzelentwickler, die mehr über die iPhone-Programmierung lernen wollten, waren größtenteils im Developer-Track zu finden.

Das Programm war dabei außerordentlich vielseitig: Im Developer-Track ging es um XCode und seine Funktionsweise, die sinngemäße und nutzerorientierte Gestaltung von Benutzeroberflächen sowie Spezialbereiche wie Spieleprogrammierung und Web-Apps. Auch die von Apple flächendeckend eingeführte Programmiersprache Objective-C kam natürlich nicht zu kurz und auch dem Shopping mit dem iPhone war ein eigener Vortrag gewidmet.

Der Business-Track dagegen beschäftigte sich sehr breit gefächert mit Einsatzgebieten für iPhone und iPod touch in Universitäten und rechtlichen Bestimmungen, die bei der Softwareentwicklung insbesondere für deutsche Kleinentwickler wichtig sind. Im Vordergrund stand aber die Frage, wie man mit seinen Apps Gewinn macht: So wurde zum Beispiel diskutiert, ob man lieber selbst entwickeln oder lieber eine bereits vorhandene App von einer anderen Firma kaufen sollte, sowie die Frage, welche Möglichkeiten es für traditionelle Printverlage noch gibt, ihre Produktideen auf dem iPhone zu monetarisieren.

In den Pausen gab es somit genug Gesprächsstoff für Diskussionen mit den Referenten, Experten und Mitbesuchern. Am Rande des Events nutzte der Veranstalter die Öffentlichkeit, um eine neue Zeitschrift exklusiv für Entwickler vorzustellen, und teilte an die Besucher gleich Probeexemplare der neuen „MacDeveloper“ aus.

Am Ende des ersten Tages gab es zudem noch ein Special Event: Am Abend wurde die „Beste App Deutschlands“ in drei Kategorien gekürt: Eine Jury aus fünf Experten wählten bigMUSIC zur besten studentischen App, Trails GPS Logbuch zur App, die die neuen Features des iPhone OS 3.0 am Besten implementiert, und schließlich Crazy Machines zur insgesamt besten deutschen App.

Als Fazit bleibt also festzuhalten: Neben vielen interessanten Konzepten und neuen Informationen waren die Themen im Developer-Track teilweise sichtlich auf programmiererfahrene Entwickler zugeschnitten – wer noch nie für den Mac entwickelt hat oder überhaupt eine Programmierumgebung von innen gesehen hat, war schnell überfordert. Im Business-Track war dagegen die Zielrichtung der Referenten hauptsächlich eine: Möglichst schnell und sicher möglichst viel Geld mit Apps verdienen – auch, wenn zumindest die Vortragenden aus dem akademischen Umfeld mit echten Innovationen aufwarteten, die die Zukunft des Lernens an Universitäten entscheidend mitprägen könnten.

Fotos von der iPhone Developer Conference gibt es hier.


Ähnliche Nachrichten