Apple-Patente: Erweitertes Find My iPhone und das Finden neuer Freunde in der Nähe

Stefan Keller, den 17. Juni 2011

Es wurden heute zwei Patentanträge veröffentlicht, die Apple eingereicht hat und zeigen, was für die Zukunft geplant sein könnte. Die beiden Patente zeigen eine aufgebohrte Version von „Find my iPhone“ und eine Methode zum Finden neuer Freunde in der Umgebung.

Den Anfang soll eine erweiterte Version von „Find My iPhone“ machen. Wenn die Funktionen so umgesetzt werden, wie sie im Patent beschrieben werden, bedeutet dies für den Anwender mehr Kontrolle über das verloren gegangene Gerät. Zu den interessanten Features zählen beispielsweise die Erkennung unberechtigter Benutzung: Ist ein Passcode gesetzt, kann sich das iPhone nach einer bestimmten Anzahl falsch eingegebener Codes immer weiter absichern. So wären nicht nur die Daten geschützt, das iPhone könnte dann auch dabei helfen, den Dieb zu ermitteln, indem Position, Audio und Fotos von der Frontkamera gesammelt werden. Des Weiteren soll es die Möglichkeit geben, nur ausgewählte Daten zu verunstalten oder löschen. Bislang gibt es nur die Optionen, ein iOS-Gerät aus der Ferne zu sperren oder zu löschen, in Zukunft könnten auch bestimmte Datentypen, wie E-Mails und Kontakte, gelöscht werden, während der Rest funktionstüchtig bleibt. Dies steigert die Chancen auf ein Wiederfinden des Geräts. Zuletzt sollen einzelne Funktionen des iPhones deaktivierbar werden. Der Anwender kann dann beispielsweise festlegen, dass sein iPhone nicht mehr telefonieren oder Text-Nachrichten absetzen darf, damit ein Dieb nicht auf seine Kosten telefoniert.

Das zweite Patent, das heute bekannt wurde, zielt in Richtung Social Networks. Erste Gehversuche dahingehend hat Apple bereits mit dem wenig erfolgreichen iTunes Ping unternommen, aber wie das Patent verrät, plant man in Cupertino offenbar Großes. Mit dem iPhone will man über Ortungsdienste und Interessensabgleich beispielsweise neue Freunde oder Geschäftspartner finden lassen, die sich ganz in der Nähe befinden. Apple selbst beschreibt im Patentantrag ein Szenario, in dem sich zwei fremde Personen treffen und erst einmal zueinander finden müssen, um schließlich Freunde zu werden, was einige Zeit dauere. Mithilfe von sozialen Netzwerken könne man diesen Vorgang beschleunigen, denn wenn beide in einem solchen Netzwerk angemeldet sind, sind die Interessen bereits bekannt und müssten nicht erst durch ein langes Gespräch ausgetauscht werden. Darüber hinaus könnte im Fall des iPhones noch mehr zum Vergleich auf soziale Kompatibilität herangezogen werden, beispielsweise könnten Kontakte verglichen werden und die Orte, die man besucht hat. Um keine Bedenken bezüglich des Datenschutzes aufzuwerfen, wären diese Funktionen nur optional.

Festzuhalten bleibt, dass soziale Netzwerke sich wachsender Beliebtheit erfreuen. In iOS 4.3 wurden sogar schon Hinweise auf Dienste namens „Find My Friends“ gefunden – wobei unklar ist, ob das Patent damit eine solche Funktion meint.


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